deutscher Bildhauer; Prof. an der Städel-Kunsthochschule in Frankfurt/M. und an der Berliner Akademie; schuf Tierbilder, Porträtbüsten, Bronzeplaketten, lebensgroße Bronzeskulpturen junger Mädchen
* 19. April 1879 Chemnitz
† 6. Oktober 1964 Berlin
Wirken
Richard Scheibe wurde am 19. April 1879 in Chemnitz in Sachsen als Sohn eines Offiziers geboren. Er besuchte das Vitzthumsche Gymnasium in Dresden und Kunstakademieen in Dresden, München, Rom und Neapel, an denen er zunächst Malerei studierte. Die Begegnung mit Georg Kolbe in Rom brachte die künstlerische Entscheidung: im Alter von 28 Jahren wandte sich Sch. der Bildhauerei und zugleich, 1907, Berlin zu. Er trat mit Gerhard Marcks, Walter Gropius, Max Pechstein, später mit Schmidt-Rottluff in Beziehung.
1925 erhielt Sch. einen Ruf an die Städel-Kunsthochschule in Frankfurt/M. 1933 verlor er zunächst sein Amt, wurde 1934 aber wieder zurückgeholt. Später berief man ihn an die Berliner Akademie. Dort wirkte er bis 1945.
Mit Kolbe und Marcks gehört Sch. zu den deutschen Bildhauern, die die Plastik von Pathetik befreiten und zu einer ruhevollen, klassischen, wohlgebauten Form fanden. Im Mittelpunkt seines Schaffens standen Tierbilder, die Gestalt des Menschen und vor allem Porträtbüsten. Die Bronzeplaketten von Beethoven und Goethe, von Hofer und Kolbe, von Fritz Haber, Reuter und Friedrich Meinecke, die Sch. schuf, gehören zu seinen ...